Ohrnes - aus der Geschichte


Die Herrschaft Mürau


Ohrnes - aspects of the history


The dominion Mürau


Die übergeordnete Verwaltungseinheit für die Dörfer zwischen Müglitz und Alt-Moletein war die Herrschaft Mürau, die den Bischöfen von Olmütz gehörte. Der Verwaltungssitz war auf der Burg Mürau, die später als Gefängnis traurige Berühmtheit erlangen sollte. Zu dieser Herrschaft gehörten neben der Stadt Müglitz (Pfarre) die Dörfer Allerheiligen (Pfarre), Chirles, Chrises, Dwazetin, Grunddorf, Unterheinzendorf (Pfarre), Heinzhof, Groß Jestreb, Klein Jestreb, Kolloredo, Kremetschau, Kwittein, Libein, Lupelle, Alt-Moletein (Pfarre), Neu-Moletein, Mohrdörfel, Mürau, Grund Mürau, Neustift Mürau, Ohrnes, Pobutsch (Pfarre), Groß Poidl, Klein Poidl, Groß Rasel, Klein Rasel, Rippau, Schmole (Pfarre), Schützendorf, Schweine, Theodoro, Waldsee (Ober- und Niederwaldsee), Wolledorf, Ziadlowitz und das Gut Kladek. Die bei Müglitz gelegenen Dörfer Ober- und Nieder-Schwägersdorf gehörten zur Allodherrschaft Daubrawitz, die Dörfer Aujezd, Lexen, Kaltenlautsch (Pfarre), Dreibuchen und Puschein zur Allodherrschaft Ziadlowitz und die Dörfer Bodelsdorf und Wojes zur Herrschaft Mährisch Trübau. [Wolny 1839] Unter den ehemaligen Grundherrschaften geordnet findet man in den Archiven auch die entsprechenden Unterlagen, wie Abgabelisten und Grundbücher.
Der Burghauptmann in Mürau stand der Verwaltung vor und stellte die Verbindung zum Olmützer Bischof her. Mit der Burg und einem der Hauptleute eng verbunden ist die Sage um das Zigeunerkreuz, das sich im Wald nahe der Wojeser Mühle auf einem Steig nach Kaltenlautsch befindet.


The overarching management unit for the villages between Müglitz and Alt-Moletein was the dominion Mürau that belonged to the bishops of Olmütz. The administrative headquarters was at the castle Mürau, a fortress that later should gain sad reputation as a prison. Thew dominion included the city Müglitz (parish), the villages of Allerheiligen (parish), Chirles, Chrises, Dwazetin, Grunddorf, Unterheinzendorf (parish), Heinzhof, Groß Jestreb, Klein Jestreb, Kolloredo, Kremetschau, Kwittein, Libein, Lupelle, Alt-Moletein (parish), Neu Moletein, Mohrdörfel, Mürau, Grund Mürau, Neustift Mürau, Ohrnes, Pobutsch (parish), Groß Poidl, Klein Poidl, Groß Rasel, Klein Rasel, Rippau, Schmole (parish), Schützendorf, Schweine, Theodoro, Waldsee (Ober and Nieder Waldsee), Wolledorf, Ziadlowitz and Gut Kladek. The villages Ober and Nieder Schwägersdorf near Müglitz belonged to dominion Daubrawitz, the villages Aujezd, Lexen, Kaltenlautsch (parish), Dreibuchen and Puschein to the dominion Ziadlowitz and the villages Bodelsdorf and Wojes to the dominion Mährisch Trübau. [Wolny 1839]. Sorted in order of the former dominions a lot of sources and documents can be found, such as tax lists and land registers.
The castellan in Mürau was the head of the administration and made the connection to the bishop in Olmütz. The legend of the Zigeunerkreuz (“gipsy cross“) is closely linked to the castle and one of the castellans. This corss of sand stone is located in the forest near the Wojes mill on small path towards Kaltenlautsch.


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Das älteste Urbarium der Herrschaft Mürau datiert aus dem Jahr 1526 und wurde in tschechisch geführt.[ZA Opave 1526] Es scheint aber nicht mehr vollständig erhalten, oder war nie vollständig, denn einige Dörfer wird man dort vergebens suchen. Eine Auflistung der älteren Urbarien kann man in dem Buch Jan Řesníček, Moravské a slezské urbáře, Prag 2002, finden. Die Archivalien befinden sich im Staatsarchiv Troppau (Zemsky archiv v Opavé) als Depositum des Erzbischöflichen Archivs von Olmütz.

Das Mährische Landesregister


Aus der älteren Zeit liegen für Ohrnes keine Urkunden, Aufstellungen von Grundbesitzern oder andere Listen vor. Sieht man einmal davon ab, dass der Ort nach der Ersterwähnung im Lehnsregister im erneuerten Richterpaten des Moletiner Richters genannt wird. 1526 wird im Urbarium vermerkt, dass die Bewohner von Ohrnes Holz an die Burg Mürau zu liefern hätten. Man kann also davon ausgehen, dass das Dorf bewohnt war, wenn auch unbekannt ist, von welchen Pesonen und Familien. Um 1670 wurde das Mährische Landesregister angelegt, dass alle Grundbesitzer und ihren Grundbesitz erfasste und sich heute im Mährischen Landesarchiv in Brünn befindet. Es gibt eine online Version.
Die Listen für Ohrnes sind am 4. Juni 1677 entstanden. Es werden 25 Besitzungen genannt, davon 16 Bauern mit Acker, 3 Gärtler mit Acker, 6 Gärtler ohne Acker. Neben den augenblicklichen Besitzern werden auch die Vorbesitzer genannt, wenn sie nicht mit den listen von 1654, die inzwischen verloren gingen, übereinstimmen. Die ältesten Namen in Ohrnes sind: Phillip Wallauch, Andreß Hanel, Geörg Holley, Simon Seicher, Gabriel Gießl, Peter Hürth, Andreas Unzeitig, Mathes Haubt, Zacharias Schütz, Lukas Seitl, Peter Hurth, Hans Baumb, Veith Wagner, Mathes Trosch, Adam Seitl, Caspar Gießl, Jacob Heckele, Benesch Muschka, Jacob Heckele, Jacob Unger, Paul Gießl, Martin Heiker, Matthes Gießl und Caspar Gießl, Die Besitzer lassen sich nur in wenigen Fällen mit den Höfen in Verbindung bringen, da es noch keine Hausnummern gab und eine Identifizierung nur über das Grundbuch möglich wäre, das aber erst 1731 angelegt wurde.
Es fällt auf, dass viele bekannte Namen genannt werden, die in Ohrnes und Umgebung auch noch in späteren Jahrhunderten vertraut sind, aber es gibt auch Namen, die vollkommen fremd klingen: Muschka, Trosch, Seicher und Schütz. Die Schreibweisen sind z.T. sehr eigenwillig, denn hinter dem Namen Holley verbirgt sich Heller, Baumb heißt Baum, Seitl Seidel usw. Die späteren Leitnamen aus Ohrnes, wie z.B. Wolf, Montag oder Schertler finden wir in dieser Auflistung nicht.

Berichte, die in ähnlicher Form in der Schönhengster Heimat, dem Mitteilungsblatt des Schönhengster Heimatbundes in Göppingen, abgedruckt wurden finden Sie, wenn Sie auf den Titel klicken:

Die Geschichte des Ohrneser Erbgerichtes
Die Geschichtes des Hauses Ohrnes Nr.38
Die Geschichte des Hofes Ohrnes Nr. 21
Die Geschichte des Hofes Ohrnes Nr. 13
Der Glockenturm in Ohrnes
Die Seifertskapelle in Ohrnes
Die Landskroner Strasse
Ohrneser in Mankato U.S.A
Ohrnes nach dem 30-jährigen Krieg

© für alle Fotos: Jürgen Sturma, Minden

The oldest ’Urbarium’ of the dominium Mürau dates from 1526 and was written in Czech. [ZA Opavě 1526] However, it seems no longer intact, or was never complete, since some villages will be sought there in vain. A listing of the older land registers can be seen in the book of Jan Resniček, Moravské a Slezské arable, Prague 2002. The documents are to be found in the state archives Troppau (Zemsky archiv v Opavě) as a deposit of the archbishop’s archive of Olomouc.

The Moravian Lahnenregister


From the earlier period there are hardly records or documents available for Ohrnes, leaving aside the fact that the place is named after the first mention in Lehnsregister and when the Moletein village judge received his new certificate. 1526 is mentioned in the Urbarium that residents of Ohrnes have to cut wood should deliver it to the castle of Mürau. One can therefore assume that the village was inhabited, albeit unknown, of how many persons and families. Around 1670 the Moravian Lahnenregister has been created, that mentions all landowners and their land at that time. It is now stored in the Moravian Archives in Brünn and is available online.
The lists for Ohrnes were compiled on 4 June 1677. 25 owners are mentioned, including 16 farmers with arable land, 3 gardeners with arable land and 6 gardeners without land. In addition to owners the previous owners are mentioned in those cases, whjere the names differ to those mentioned in the lists of 1654, which were in the meantime lost. The oldest name in Ohrnes are: Phillip Wallauch, Andreß Hanel, Geörg Holley, Simon Seicher, Gabriel Giessl, Peter Hurth, Andreas Unzeitig, Mathes Haubt, Zacharias Schütz, Lukas Seitl, Peter Hurth, Hans Baumb, Veith Wagner, Mathes Trosch, Adam Seitl, Caspar Giessl, Jacob Heckele, Benesch Muschka, Jacob Heckele, Jacob Unger, Paul Giessl, Martin Heiker, Matthes Giessl and Caspar Giessl- Only in a few cases the owner can be associated with a particular farm, since there were no house numbers in place and an identification would only be possible through the Land Register, which was only created in 1731.
It is noticeable that many well-known names are mentioned, which are also still familiar in later centuries in Ohrnes surrounding villages, but there are also names that do not sound familiar at all: Muschka, Trosch, Seicher and Schütz. The spellings are very individual: Holley is Heller, Baumb is Baum, Seitl is Seidel, etc. The later well-known names from Ohrnes such as Wolf, Monday or Schertler do not show up during that period.

These reports that have been published in the Schönhengster Heimat, the newsletter of the Schönhengster Heimatbund in Göppingen. Unfortunately they are all in German. To read just click on the title:

Die Geschichte des Ohrneser Erbgerichtes
Die Geschichtes des Hauses Ohrnes Nr.38
Die Geschichte des Hofes Ohrnes Nr. 21
Die Geschichte des Hofes Ohrnes Nr. 13
Der Glockenturm in Ohrnes
Die Seifertskapelle in Ohrnes
Die Landskroner Strasse
Ohrneser in Mankato U.S.A
Ohrnes nach dem 30-jährigen Krieg

© for all photos: Jürgen Sturma, Minden