Willkommen in Alt-Moletein


Alt-Moletein - Stary Maletín



Alt-Moletein (tschechisch Stary Maletín) liegt im Mürauer Bergland in Mähren/Tschechische Republik. Heute heißt die Gemeinde Maletín, also Moletein, so wie früher, bevor der Ort Neu-Moletein auf der Schafweide des Tempelhofes gegründet wurde. Der Ort folgt dem Dorfbach, der zuerst von Ost nach West fließt, den so genannten Graben, eine enge Schlucht passiert und sich im Unterort nach Süden in Richtung Wojes wendet.

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Die nahen Sandsteinvorkommen haben Moletein berühmt gemacht und vielen Einwohnern Arbeit verschafft. Die Legende besagt sogar, dass der Name Moletein von dem lateinischen Wort molendium (Mühle) abgeleitet sei, da man hier schon zu römischen Zeiten Sandsteine gebrochen hätte, aus denen man Mühlsteine herstellte. Das ist aber, wie schon gesagt, eine Legende. Die Herkunft des Namens Moletein oder tschechisch Maletín ist bisher ungeklärt, taucht aber schon in den ersten Erwähnungen auf.
Das Dorf wurde zum Ende des 13. Jahrhunderts als Siedlung deutscher Einwanderer in der Form eines Waldhufendorfes angelegt. Außer dem Erbgericht gab es noch ein besonderes Gut, das vom Bischof in Olmütz zu Lehen gegeben wurde, den Tempelhof, zu dem auch die Steinbrüche gehörten. Im Mittelalter gab es in Moletein 2 Mühlen und etwa 20 große Bauernhöfe. Vermutlich gab es auch schon eine Kirche.
Zur Moleteiner Pfarre gehörten außer dem Dorf selbst noch die Dörfer Chirles, Ohrnes, Oberbusele und Wojes, das Spittelgasthaus und der Wojeshof, und ab etwa 1770 auch Neu-Moletein. 1784 wurden Kaltenlautsch mit Puschein und Bodelsdorf und Unterheinzendorf mit Unterbusele von der Moleteiner Pfarre getrennt.
Fast die gesamte deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben.
Heute spielen die Sandsteinbrüche keine bedeutende Rolle mehr, obwohl dort noch, oder wieder, Sandsteine gebrochen werden. Der Ort ist land- und forstwirtschaftlich geprägt. Es gibt ein Lebensmittelgeschäft, wo man für den täglichen Bedarf alles bekommen kann, eine Gastwirtschaft, die Gemeindeverwaltung und die Kirche mit den Friedhof.
Es sollte nicht vergessen werden, das Emilie Pelzl in Alt-Moletein geboren wurde. Sie heiratete später Oskar Schindler, der nicht zuletzt durch den Film „Schindlers Liste“ zu einiger Bekanntheit gelangte.

Hier geht es zur
Seite über Alt-Moletein beim Schönhengster Heimatbund mit einer kurzen Darstellung, Literaturhinweisen und einem Bildarchiv.

Hinweise zur den Quellen gibt es
hier. Eine Liste der Ortsberichterstatter finden Sie auf den Seiten des Schönhengster Heimatbundes.

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Die Fotos zeigen einen Blick von Kaltenlautsch gegen Alt-Moletein und Ohrnes (oben) das Portal über dem Eingang zum Friedhof von 1821 ,das Kreuz am Neu-Moleteiner Hof und ein Detail der Mariensäule am Kapellenrand (von links nach rechts).

© für alle Fotos: Jürgen Sturma, Minden


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